Der letzte Monat des Jahres hat begonnen und wir wünschen uns nichts sehnlicher als eine besinnliche, friedliche Weihnachtszeit, in der alles harmonisch ist und eine angenehme Atmosphäre herrscht, in der wir im Kreis unserer Lieben fröhlich rund werden können.
Das Gefühl der Feierlichkeit dieser Zeit hängt sehr stark von der Art und Menge der Dekoration ab. Es gibt viele Lichter, Tannen, rote Christbaumkugeln, Lametta, Sterne usw. Da wir an diese Ausschmückung in unserem Kulturkreis von Kind auf gewöhnt sind, gehen wir sofort in Resonanz und in uns kommen Glücksgefühle auf, die ihren Ursprung in der Kindheit haben.
Im Übrigen arbeiten die Feng Shui Berater, ganz ohne Weihnachtschmuck, das ganze Jahr auf ähnliche Weise. Eine heimelige Atmosphäre, einen stärkenden Rückzugsort, erschafft man im Feng Shui unter anderem mit individuell ausgesuchten Farben, Formen und Materialien.
Das wichtigste Prinzip im Feng Shui sieht man auch auf dem Weihnachtsmarkt. Die Besucherströme zeigen den Energiefluss in den Budengassen: Solange nur so viele Besucher da sind, dass sich der Einzelne noch frei bewegen kann, mäandert der Kunde zwischen den optischen, akustischen, olfaktorischen (riechbaren) Anreizen hin und her. Ich sage ja immer: Das Chi (Energie) folgt der Aufmerksamkeit!
Die Holzhütten auf dem Weihnachtsmarkt folgen einer weiteren Feng Shui Maxime. Mit einem Vordach ausgestattet, um Angebot und Interessenten vor unserem norddeutschen Wetter zu schützen, eine feste Wand nach hinten und zu den Seiten als Schutz für den Verkäufer. Man nennt es auch die Lehnstuhlregel, dies entspricht meiner Aussage, dass Ihr am Schreibtisch mit dem Rücken zur Wand sitzen sollt, Fenster und Tür im Blick mit Ausblick auf etwas Schönes.
Wir sind jahreszeitlich fast an dem dunkelsten Punkt angekommen, in der Natur hat sich fast alles unter die Erde zurückgezogen (quasi nach innen), wir sprechen vom stärksten Yin. Unsere Vorfahren haben in dieser Dunkelheit eine Kerze angezündet und einen Tannenzweig ins Haus geholt, um ihrer Hoffnung Ausdruck zu geben, dass es auch in tiefster Finsternis ein Licht gibt, und dass die Natur bald auch dahin zurückkehren möge.
Da sind wir heute schon ganz anders drauf. Habt Ihr auch Nachbarn im Wettstreit um die höchste Stromrechnung? Licht und Kerzen gehören zu der Wandlungsphase Feuer, ebenso alle spitzen, roten Dekorationen wie Sterne, rote Christbaumkugeln, das Gewand vom Weihnachtsmann und so viele weitere.
Wir sind im Dezember von Rot umgeben. Sogar die Form des Tannenbaums ist aus der Entfernung dreieckig. Mit seinen spitzen Nadeln stellt er also zumindest eine Mischung aus den Elementen Feuer und Holz dar, wobei das Holz das Feuer noch unterstützt. Dieses ganze Yang-Feuer (Lichter, Feuer, Rot, spitze Formen) setzt in seiner Dynamik die Zeitqualität des tiefsten Winters und der Ruhezeit in der Natur mit dem maximalen Yin und dem zugeordneten Element Wasser ganz schön unter Druck. Wir betonen das Element des Hochsommers im tiefsten Winter. Ich glaube, dass es zulässig ist, zu folgern, dass dies dazu beiträgt, dass dieser Monat oft so hektisch und überreizt ist.
Wie so oft im Leben haben wir die Wahl, es anders und bewusst zu leben. Zum einen könnten wir das ganze Feuer in die Wandlungsphase Erde ableiten, beispielsweise durch das Essen von größeren Mengen an Süßigkeiten (merkt Ihr etwas?). Zum anderen könnte man die beiden verbliebenen Elemente Metall und Wasser durch die Farben Blau, Gold und Silber und durch runde oder fließende Formen einbeziehen. Wir leben ohnehin in einer feurigen Zeit und sollten die Farbe Rot nicht weiter übertreiben. Unsere Hektik ist immer auch ein Stück selbstgemacht und deswegen – wie könnte es anders sein - wird dies auch ein Plädoyer für einen blau-goldenen Baum!
Ich lebe seit vielen Jahren sehr friedlich damit, obwohl auch ich nach Weihnachten zwei Kilo mehr auf der Waage habe.
Ich wünsche Euch eine entspannte Weihnachtszeit
Eure Feng Shui Beraterin
Silvia Bischoff