Welches Gefühl erzeugt dieses Büro im obersten Stock bei Euch? Wie wäre es, dort zu arbeiten? Würdet Ihr ein Tablett so auf die Kante vom Tisch stellen?
Dieses Bürohaus habe ich in der Hafencity gegenüber der Elbphilharmonie entdeckt. Soll das überstehende Büro so etwas wie die Brücke auf einem Schiff darstellen?
Darf heute eigentlich alles gebaut werden, was vom Design, über neueste Baustoffe und Statik möglich ist? Für mich hat das nichts mehr mit Wohlfühlarchitektur zu tun!
Die Anforderungen, die ich an umbauten Raum stelle, sind Sicherheit, Geborgenheit, Stabilität, warm und trocken, sprich wohlfühlen. Kann ich mich wohlfühlen und konzentrieren, wenn mein Unterbewusstsein mögliche Gefahrensituationen durchspielt?
Zudem sind wir heute so schnell abgelenkt in unserem Arbeitsfluss: Ich las neulich in einer wissenschaftliche Untersuchung, dass man drei Minuten braucht, um weiter konzentriert arbeiten zu können, wenn man einmal kurz durch den Klingelton von WhatsApp, Facebook, Email etc. in seinem Arbeitsfokus gestört wurde. Man muss dazu die Nachricht noch nicht einmal gelesen haben, das Unterbewusstsein spielt alle Möglichkeiten durch.
Die Ansprüche an ein Büro können je nach Gewerk ganz unterschiedlich sein, je nachdem was dort stattfindet: Beratung, Verkauf, Streitgespräche, habe ich überhaupt Kundenbesuche oder Angestellte?
Die Atmosphäre wird zudem beeinflusst von der Gebäudeform, dem Grundriss, der Himmelsrichtung, der Etage, dem Raumdesign, verwendeten Baumaterialien, Farben und Formen, der Ordnung und dem was dort gearbeitet wird - man spricht auch von Raumpsychologie.
Das Wichtigste im Büro ist der „sichere Rücken“ durch eine feste Wand, Fenster und Tür im Blick, ein stabiler Schreibtisch beispielsweise aus Holz, vorzugsweise abgerundet oder rechteckig und ein erbauliches Bild in Blickrichtung. Ungünstig sind offene Regale, die Unruhe erzeugen, die Blickrichtung zur Wand oder aufregende Bilder hinter dem Rücken (z.B. eine riesige Welle oder ein springendes Raubtier).
Der Energiefluss von der Tür zum Schreibtisch sollte frei und nicht von Aktenstapeln gesäumt sein, in diesem Fall ist Ausmisten und Aufräumen dran. Es ist sehr motivierend, abends seinen Schreibtisch aufzuräumen, um am nächsten Tag unverzüglich sein Tagewerk beginnen zu können.
Feng Shui-technisch könnte ich Euch nun noch mit der Sitzrichtung, der Farb- und Formauswahl und auch der Bilder in Eurem Gewerk oder Eurer Persönlichkeit unterstützen. Das ist individuell sehr verschieden und kann hier nicht allgemein behandelt werden.
Manchmal hat man bauliche Gegebenheiten, die man nicht ändern kann oder darf. Dort kann ich negative Auswirkungen zumindest mildern.
Achten solltet Ihr immer auf eine Reduzierung von Elektrosmog, eine gute Lichtplanung unter Einbeziehung von Tageslichtlampen am Schreibtisch, auf möglichst schadstoffarme Baumaterialien, Möbel und Bürogeräte. Ich weiß, dass man nicht immer alles vermeiden kann, aber auch dafür habe ich etwas: Pflanzen, die besonders für das Büro geeignet sind. Zum einen nehmen sie nachweislich Schadstoffe auf, verbessern die Luft und zum anderen sorgen sie für eine natürliche Atmosphäre. Förderliche Büropflanzen sind: Geldbaum, Gummibaum, Betelpalme, Ficus, Einblatt, Efeu, Aralie, Grünlilie und Orchideen.
Man kann in erheblichem Maße durch die Raumgestaltung zum eigenen Wohlbefinden und zur Konzentration auf die Arbeit beitragen. Wenn man durch den Raum unterstützt wird in der eigenen Person und in seinem Arbeitsfluß, daraufhin effektiver und flotter durch den Arbeitsalltag kommt und auch noch Kraft für einen erfüllten Feierabend hat, sorgt das sicher für mehr Freude im Leben.
In diesem Sinne einen guten Arbeitsfluss und ein schönes Wochenende wünscht Euch
die Feng Shui Beraterin Eures Vertrauens
Silvia Bischoff